Chlamydien

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Die Chlamydiose, eine sexuell übertragbare Krankheit, wird durch Chlamydien verursacht. Chlamydien sind eine Gattung von pathogenen Bakterien. Eine der bekanntesten für den Menschen pathogenen Arten ist Chlamydia trachomatis, ein sexuell übertragbarer Mikroorganismus. Diese Bakterien können u. a. Gebärmutterhalsentzündungen bei Frauen und Harnröhrenentzündungen bei Männern und Frauen verursachen.

Zu den anderen Chlamydien, die Infektionen beim Menschen verursachen, gehören Chlamydophila pneumoniae und Chlamydophila psittaci – diese werden jetzt als eigene Gattung klassifiziert.

Was sind Chlamydiosen?

Chlamydiosen sind eine Gruppe von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien der Ordnung Chlamydiales verursacht werden. Die für den Menschen pathogenen Arten sind:

  • Chlamydia trachomatis, die Bindehaut- und Harnwegsinfektionen sowie Lungenentzündungen bei Neugeborenen verursacht; wird in der Regel sexuell übertragen;
  • Chlamydophila pneumoniae (früher Chlamydia pneumoniae), verursacht eine Entzündung der oberen und unteren Atemwege und wird durch Tröpfcheninfektion von kranken Personen übertragen;
  • Chlamydophila psittaci (früher Chlamydia psittaci), die Spezies, die Ornithose verursacht, die in der Regel zu einer Lungenentzündung führt und in der Regel von Vögeln (Papageien, Kanarienvögeln, Truthähnen, Enten, Tauben) durch Einatmen von Staub oder Partikeln getrockneten Kots übertragen wird.

Symptome der Chlamydiose

ChlamydiosenDie Symptome der Chlamydiose sind zunächst nicht vorhanden. Die Chlamydiose gilt als “stille” Infektion, da sie meist asymptomatisch verläuft und bei der körperlichen Untersuchung keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Die Symptome können erst mehrere Wochen nach der Infektion auftreten.

Bei Frauen infizieren die Bakterien zunächst den Gebärmutterhals. Dann können Symptome einer Gebärmutterhalsentzündung (z. B. schleimig-eitriger Ausfluss aus dem Gebärmutterhals, leicht herbeigeführte Blutungen aus dem Gebärmutterhals) und manchmal eine Harnröhrenentzündung (z. B. Eiter, schmerzhaftes Wasserlassen, erhöhte Häufigkeit des Wasserlassens) auftreten.

Eine Infektion, insbesondere bei längerer, unerkannter und unbehandelter Infektion, kann sich vom Gebärmutterhals auf den oberen Fortpflanzungstrakt (d. h. Gebärmutter, Eileiter) ausbreiten und eine Beckenentzündung (PID) verursachen.

Die Entzündung kann asymptomatisch (subklinische PID) oder akut sein, mit Beschwerden wie Unterbauch- und/oder Beckenschmerzen und Gebärmutterschmerzen, Empfindlichkeit des Gebärmutterhalses oder der Adnexe bei der gynäkologischen Untersuchung und Fieber. Bei Männern sind die üblichen Symptome einer Urethritis Harnröhrenausfluss und schmerzhaftes Wasserlassen.

Ein kleiner Teil der infizierten Männer entwickelt eine Nebenhodenentzündung (mit oder ohne symptomatische Harnröhrenentzündung), die sich durch einseitige Hodenschmerzen, Druckempfindlichkeit und Schwellungen im Hodenbereich äußert.

Infektionen mit Chlamydienbakterien können auch den Enddarm von Männern und Frauen befallen (durch Analverkehr) oder bei infizierten Frauen durch die Ausbreitung von Infektionen aus dem Gebärmutterhals und der Vagina.

Obwohl diese Infektionen häufig symptomlos verlaufen, können sie Symptome einer rektalen Entzündung hervorrufen (z. B. rektale Schmerzen, Ausfluss und/oder rektale Blutungen).

Eine sexuell erworbene Chlamydien-Konjunktivitis kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen durch Kontakt mit infizierten Genitalsekreten auftreten, z. B. durch kontaminierte Finger oder die gemeinsame Benutzung von Handtüchern. Eine unbehandelte Infektion führt schließlich zu einer chronischen Bindehautentzündung, die viele Monate andauern kann. Obwohl Chlamydien auch im Rachen von Männern und Frauen gefunden werden können, die Oralverkehr mit einem infizierten Partner haben, verläuft die Infektion in der Regel symptomlos und gilt nicht als wichtige Ursache für eine Pharyngitis.

Chlamydiose bei Frauen | Chlamydien bei Männern

Eine schwangere Frau, die mit Chlamydien infiziert ist, kann ihr Baby während der Geburt anstecken, was zu Bindehautentzündung und/oder Lungenentzündung beim Neugeborenen führen kann. Das Risiko einer solchen Infektion liegt bei 50-70 Prozent.

Chlamydiose bei Frauen | Chlamydien bei MännernEinige Stämme von Chlamydia trachomatis verursachen eine Granulomatosis venereum der Leistengegend. Nach einer Inkubationszeit von einigen Tagen bis zu mehreren Tagen entwickelt sich zunächst ein kleines Geschwür an der Eintrittsstelle der Bakterien (z. B. an der Vorhaut oder Eichel bei Männern, an den Schamlippen oder der Scheidenwand bei Frauen und auch im Anus), das unabhängig von einer Behandlung spontan abheilt.

Später kann es zu Vergrößerungen und Schmerzen der Knoten kommen, vor allem in der Leiste. Eine nicht diagnostizierte und unbehandelte Infektion kann zu weitreichenden Komplikationen führen, z. B. zu einer dauerhaften Rektumstenose, gefolgt von Stuhlinkontinenz, Verstopfung und Wundheit.

In einigen europäischen Ländern werden LGV-Epidemien unter homosexuellen Männern, insbesondere HIV-positiven Männern, gemeldet. Das häufigste klinische Erscheinungsbild der Infektion ist eine Entzündung des Rektums oder des Rektums und des Dickdarms, die einer Kolitis wie Morbus Crohn ähnelt. Die genitale Granulomatose der Leistengegend erhöht das Risiko, sich mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken.

Chlamydiose-Infektion

Die Infektion mit der Spezies Chlamydia trachomatis ist die am häufigsten diagnostizierte bakterielle sexuell übertragbare Infektion sowohl in Europa als auch weltweit. Chlamydien vermehren sich nur in Wirtszellen.

Die Chlamydiose tritt am häufigsten bei jungen Menschen auf. Fast zwei Drittel der neuen Chlamydieninfektionen werden bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren festgestellt. Schätzungsweise 1 von 20 sexuell aktiven jungen Frauen zwischen 14 und 24 Jahren hat Chlamydien. Sie ist auch unter homosexuellen Männern (MSM) verbreitet, bei denen sie auch die Ursache für Proktitis ist.

Chlamydien – wie kann man sich anstecken?

Die Infektion mit Chlamydia trachomatis erfolgt in der Regel beim Geschlechtsverkehr (vaginal, anal oder oral) oder während der Geburt bei einer unbehandelten Infektion des Gebärmutterhalskanals durch die Mutter. Bei einigen Neugeborenen verursacht es eine neonatale Ophthalmie (Bindehautentzündung) oder eine Lungenentzündung. Infektionen verlaufen häufig asymptomatisch.