Parkinson’s action – wie man mit Krankheit umgeht?

Joy Milne geriet vor einigen Jahren in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass eine britische Frau Parkinson am Geruch des Erkrankten erkennen konnte – sie hatte bereits 12 Jahre vor der Diagnose ihres Mannes bemerkt, dass sein Körper anders roch, aber erst spätere Ereignisse brachten den Zusammenhang.

Ist es möglich, dass jemand die Parkinson-Krankheit buchstäblich am Körpergeruch erkennen kann? Es scheint so zu sein, denn obwohl auch Wissenschaftler zunächst große Zweifel an Joy Milnes ungewöhnlichen Fähigkeiten hatten, haben mehrere Studien bestätigt, dass ihr hochsensibler Geruchssinn die Krankheit tatsächlich aufspüren kann. Alles begann jedoch viele Jahre zuvor, als eine Frau feststellte, dass sich der Körpergeruch ihres damals 33-jährigen Mannes zu einem eher “moschusartigen” Geruch verändert hatte – Das war 12 Jahre bevor er die Diagnose hörte.

Sie kann die Parkinson-Krankheit am Geruch erkennen

Als die Forscher ihr Interesse an ihren Fähigkeiten bekundeten, beschloss sie, ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, ob die Methode auch anderen Menschen helfen könnte. In der Anfangsphase der Studie testeten sie die Fähigkeiten ihres Geruchssinns, indem sie ihr T-Shirts von gesunden und von an Parkinson erkrankten Menschen zum Schnuppern gaben – sie konnte die Erkrankten und sogar eine Person aus der theoretisch gesunden Gruppe, bei der acht Monate später die Diagnose gestellt wurde, zielsicher identifizieren. Sie kann die Parkinson-Krankheit am Geruch erkennen

Zu diesem Zeitpunkt bestand für die Wissenschaftler kein Zweifel mehr daran, dass die Frau eine Gabe hatte, die es zu nutzen galt. Und schließlich gab es einen Durchbruch: Nach jahrelanger Arbeit mit ihrer Hilfe haben Wissenschaftler der Universität Manchester einen fertigen Test entwickelt, um Parkinson-Kranke zu identifizieren. Ein einfacher Abstrich im Nacken des Patienten reicht aus, um Parkinson-spezifische Moleküle mit einer Analysetechnik namens Massenspektrometrie zu identifizieren.

Die Forscher machen aus ihrer Begeisterung keinen Hehl, denn ein solch eindeutiger Test wird die Diagnose und Behandlung, die derzeit oft viel zu lange dauert, erheblich beschleunigen. Zumal sie, wie Joy Milne betont, bereits 12 Jahre vor der Diagnose ihres Mannes Veränderungen wahrnehmen konnte, die, wenn man schnell genug reagiert, die Einleitung von Therapien zur Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit oder eine Änderung der Lebensweise ermöglichen, denn wie die Forschung zeigt, machen eine richtige Ernährung und körperliche Bewegung einen großen Unterschied.

Und was kann eine britische Frau konkret wahrnehmen? Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Krankheit chemische Veränderungen im Talg verursacht, dem natürlichen Schmiermittel unserer Haut, das von den Talgdrüsen abgesondert wird und die Haut weich hält und eine antibakterielle und antimykotische Schutzschicht auf der Haut bildet. Interessanterweise endet ihr medizinisches Abenteuer jedoch nicht mit der Parkinson-Krankheit, denn die Forscher wollen nun herausfinden, ob die Frau auch andere Krankheiten wie Krebs oder Tuberkulose erkennen kann.

Es könnte sein, dass wir mit diesem Gerät nicht nur die Parkinson-Krankheit, sondern auch andere damit zusammenhängende Krankheiten besser diagnostizieren können. Mögen wir nur bald von neuen Medikamenten erfahren, die es vielen Menschen ermöglichen, das Fortschreiten der Krankheit zumindest zu verzögern.